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Samstag, 30. August 2014

Gedankensplitter ...



... zum Thema: 
Warum schreibe ich ein Buch

Neulich seufzte ich über mein Leben und über die Zeit, die ich mit Werbung verbringe. Werbung für meine Bücher, meinen Blog und meinen Bekanntheitsgrad.
Ja, ich verbringe zur Zeit mehrere Stunden damit, mich in sozialen Netzwerken aufzuhalten und über mich und meine Bücher zu berichten als ich es früher getan habe.

Eine Freundin fragte mich dann: 
Warum schreibst du eigentlich und tust dir das an?

Ja, das ist eine gute Frage. Natürlich kamen mir sofort Gedanken wie:
"Weil ich nicht anders kann",
"weil ich Menschen eine Freude machen will" und
"weil ich Geld verdienen will" in den Sinn. 
Das sagte ich dann auch so.

Als Antwort bekam ich dann zu hören: 
"Es doch schon so viele Bücher auf dem Markt - warum musst DU dann auch noch schreiben? Jeder Depp meint, er könne schreiben und bringt ein Buch heraus. 
Geh doch einfach mal in den Buchhandel und schau dich um. Wie willst du denn da mithalten
?"

Ja, auch das ist eine gute Frage, die ich mir im Laufe der Zeit immer wieder gestellt habe und mir fast jeden wieder Tag stelle - und noch immer weiß ich die Antwort nicht. Ich weiss nur eines: Ich kann nicht anders. Ich muss schreiben.

Wahrscheinlich geht es mir nicht anders wie vielen anderen Autoren auch, die noch am Anfang stehen. Jeder für sich macht sich seine Gedanken über das WARUM.

Dabei ist es wahrscheinlich ganz egal, ob derjenige nun einen Verlag hat oder selber publiziert, ob er bereits einige Bücher verkauft hat oder noch ganz am Anfang steht und ob er berühmt werden will oder nicht.

Ich glaube, dass in jedem Buch, dass jemals geschrieben wurde eine Menge Arbeit, Herzblut und auch Schweiss steckt. Bei der Erstellung des Buches sind Tränen geflossen, es wurde gelacht, geschimpft ... und weiter gemacht.

Dann steht endlich das Wort "Ende" im Raum... doch es ist noch lange nicht vorbei! Es fängt erst an. Wenn ein Autor sein Werk beendet hat, dann beginnt die Suche nach einem Verlag - oder er verlegt es selber. Dann wird in mühsamer Kleinstarbeit das ganze Werk noch einmal durchgearbeitet und zum Schluss braucht das Manuskript auch noch ein Cover und einen schönen Titel - wahnsinnig viel Arbeit, Zeit und Liebesmühe. (für was eigentlich?)

Wenn das alles geschafft ist, beginnt der Teil mit der Werbung. Und das ist das Schlimmste. Man bietet sich der Schar von Lesern an - ja, man wirbt mit seinem Baby - will, dass es gelesen, beachtet und geliebt wird. Schließlich saß man eine sehr lange Zeit mit seinem Projekt zusammen. Man hat mit den eigenen Protagonisten gelacht und geweint, hat zugesehen, wie sie sich verlieben oder auch wie sie morden. Man hat sie begleitet auf Schritt und Tritt ...

Man hat Angst, dass das Baby nicht laufen lernt, dass es jämmerlich in der Ecke liegt und verkümmert und später einfach von der Bildfläche verschwindet ...


Und ganz genau aus diesen Gründen gönne ich jedem Autor / jeder Autorin den Erfolg gelesen und beachtet zu werden. Ich muss nicht jedes Buch mögen, nicht bei jedem Buch, dass ich lese in Begeisterung ausbrechen, wenn es mir nicht gefällt - denn alles ist sehr subjektiv. Ein Buch braucht meiner Meinung nach ein gutes Lektorat - aber dieses sollte den Kern, das Wesen des Buches nicht verändern. Es muss nicht jedes Buch gleich sein. Ein Buch darf auch "anders" sein.

Wenn mir ein Buch - seine Protagonisten - zu kindlich oder naiv sind ... na, dann bitte ... dann war der Autor vielleicht in diesem Moment genau so. Oder, wenn sie mir zu zickig, zu nervig oder aggressiv erscheinen ... Vielleicht gibt es Menschen, die genau so einen Protagonisten gut finden ...

Geschmack liegt immer im Auge des Lesers und es gibt genau so viele unterschiedliche Meinungen zu einem Buch, wie es Bücher und auch Leser gibt.

Ich will damit nur sagen, dass man jedem Autor die Chance geben sollte, gelesen und verstanden zu werden und dass jeder Autor die Hilfe der Leser braucht. Seien es Rezensionen, Mundpropaganda oder einfach nur Empfehlungen.

Wenn mich keiner kennt, dann kann auch keiner mein Buch lesen und sich seine eigene Meinung bilden.