Wenn ich schreibe ...


dann liegt ein weisses Blatt Papier vor mir und ich male mir meine eigene, bunte Welt. Jedes Wort hat einen bestimmten Sinn und eine Bedeutung für mich. Jeder Satz ist wohl durchdacht und ausformuliert. Manchmal dauert es Tage, bis ein Kapitel beendet ist, machmal aber auch viel länger. Ich lebe, lache und weine mit meinen Protagonisten, die in dieser Zeit zu einem Teil meines Lebens werden. Nachts träume ich von ihnen und ihrem Schicksal und am Tage rede ich über sie. Nur meine Seele weiss, wie sie ihr Glück finden, in welcher Stadt sie leben und wie sie ihre Umgebung wahr nehmen. Ich bin Architekt, Maler und Landschaftsgärtner zugleich. Ich gestalte ihren Lebensraum, bestimme ihr Handeln und ihre Gedanken. Durch mich erwachen sie zum Leben. Doch manches Mal übernehmen auch sie die Handlung und ich lasse mich führen. Sie werden zu einem Teil von mir und ich werde ein Teil meiner eigenen Geschichte.
Und sobald ich das Fenster an meinem PC schließe, das Buch beende und die Tasten ruhen, dann hat sich ein Teil meines Ichs in meinem Roman, meinen Geschichten oder Gedichten verewigt. Und wenn ich eines Tages nicht mehr sein sollte, dann bleibt dieser Teil von mir unvergessen. Auch, wenn er nur im Keller schlummert oder auf einem Dachboden liegt ... Ein Stückchen meiner Seele, meines Wesens bleibt.

Samstag, 6. Dezember 2014

6. Dezember - Nicolaus


Meine lieben Freunde, heute ist der 6. Dezember und ich will euch natürlich auch einen schönen Nicolaus Tag wünschen.

Vorhin habe ich die wahre Geschichte vom Nicolaus von Myra gelesen und war tief beeindruckt. In der heutigen Zeit, in der es hauptsächlich um Konsum geht, hat es mich sehr berührt, was ich gelesen habe.

Der traurige, reiche Waisenknabe, der, um tief in seinem Inneren wieder glücklich zu werden, bettelarmen Menschen kleine Geschenke, wie Äpfel, Nüsse und Honigbrot machte, war in der damaligen Zeit etwas Besonders.

Auch heute gibt es solche Menschen, die, ganz uneigennützig Dinge von sich verschenken - seien es liebe Worte, warme Gesten oder auch wundervolle Taten.

Nun sind wir alle nicht reich und können auch kein Geld oder teure Geschenke bringen, doch hat jeder von uns eine besondere Gabe - Sei es das Ohr, das zuhört, die Hand, die hält oder auch die Worte, die Trost spenden können.

Ich danke alle meinen Freunden, die sich - nicht nur in der Weihnachtszeit - ein Herz nehmen und die Augen offen halten, um Menschen zu helfen, denen es besonders schlecht geht - Menschen, die trauern, die zweifeln oder krank sind.
Lasst uns doch auch ein Stückchen Nicolaus von Myra sein und den Herzen der Menschen ein Geschenk machen. Lasst uns einfach für sie da sein - jeder auf seine Art und Weise.

Und da ich euch auch etwas "schenken" möchte, gebe ich euch ein Gedicht von mir

Vielen Dank, dass ihr meine Zeilen gelesen habt und danke, dass ihr in meinem Leben seid 




Verbrechen am 6.Dezember

Es war am 6. Dezember
als ein Verbrechen geschah.
Die Nacht war kalt
doch sternenklar.

Lange schon
wolltest du zu Hause sein,
Mein Kind, mit 8 Jahren
bist noch so klein.

Die Zeiger der Uhr
sie wollten nicht stehen,
Du wolltest zu einem Freund
zum spielen gehen.

Angst und Panik
schnürte mir die Kehle zu.
Mein Herz schlug so stark,
es gab keine Ruh.

Mein Kind,
wo bist du nur hin?
Die schlimmsten Gedanken
kamen mir in den Sinn.

Hat ein fremder Mensch
dich wohl entführt?
Hast du Schmerzen
von ihm gespürt?

Tränen liefen
über mein Gesicht.
Ich verstand
das alles nicht.

Auch keinen deiner Freunde
konnte ich am Telefon sprechen.
Mittlerweile glaubte ich ganz fest
an ein schlimmes Verbrechen.

Plötzlich sah ich
einen Schatten vor meiner Tür.
Was wollte dieser große Mann
denn nur von mir?

Brachte er mir jetzt
mein geliebtes Kind zurück?
Meine Angst wuchs noch
um ein großes Stück.

Oder wollte er mir
eine schlechte Nachricht bringen?
Zum öffnen der Tür
musste ich mich zwingen.

Doch dann schaute ich
in zwei strahlende Augen
und was dann geschah,
ich konnte es kaum glauben.

"Mama, ich habe den
Weihnachtsmann dabei.
Machst du bitte einen Kakao
für uns drei?"

Mit diesen Worte
nahm er den Mann an seine Hand
Und da habe ich
den Weihnachtsmann erkannt.

"Gute Abend gnädige Frau,
ich habe wohl ihr Kind gefunden.
Der Junge lief über den Weihnachtsmarkt
so vielen Stunden.

Nun wollte ich ihn sicher
zu ihnen nach Hause bringen."
Da musste ich plötzlich
mit den Tränen ringen

Meinem Jungen konnte ich
nicht wirklich böse sein,
war er doch wohlbehalten
wieder bei mir daheim.

Die Begegnung
ist nun schon drei Jahre her.
Diese Nacht
veränderte mein Leben sehr.

Lange hatte ich nicht mehr
an den Weihnachtsmann geglaubt.
Doch in dieser Nacht
wurde mein Herz von ihm geraubt.

Es war am 6. Dezember
als dieses Verbrechen geschah.
Die Nacht war kalt
und doch sternenklar.